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Die Sonnenenergie legt zu

PV-Anlage Kügeliloo, Opernhaus Zürich
Bild: Jürg Schönenberger / PV-Grossanlage Kügeliloo

Zur Abwechslung gibt es diese Woche freudige Nachrichten: Die Solarbranche vermeldet eine positive Entwicklung nach zwei rückläufigen Jahren. Gleich um 12  Prozent hat die Sonnenkraft zugenommen gegenüber dem letzten Jahr. Das sind zusätzliche 253 Fussballfelder voll mit Solarmodulen.

 

Der Verband Swissolar spricht sogar von einer Trendwende. Allerdings – und es ist ein grosses Allerdings – reicht der Zubau bei weitem nicht. Allein um die alten AKW und fossilen Kraftwerke zu ersetzen, müsste er das Fünffache betragen. Und dass die Schweiz zulegen kann, ja zulegen muss, zeigt die folgende Zahl: Gerade mal 3.4 Prozent beträgt der Sonnenkraft-Anteil am gesamten Strommix. Das ist wenig. 

 

Das Bundesamt für Energie zeigt sich dennoch zufrieden mit der Entwicklung, räumt aber ein, dass vor allem bei Grossanlagen noch zugelegt werden muss. Bei Anlagen ab 100 Kilowatt ist die Einmalvergütung erst vor anderthalb Jahren eingeführt worden. Der BFE-Spezialist für erneuerbare Energie, Wieland Hintz, sagt: «Hier müssen Industrie und Landwirtschaft erst noch überzeugt werden, dass man mit Photovoltaik Geld verdienen und durch Eigenverbrauch Stromkosten sparen kann.» 

 

Eine weitere positive Nachricht ist die Verkürzung der Wartezeiten für Fördermittel. Ende letzten Jahres ging man von sechs bis sieben Jahren aus, mittlerweile ist sie laut Hintz auf weniger als zwei Jahre gesunken. Bleibt zu hoffen, dass diese Tatsache der Solarbranche weiteren Schub verleiht.

 

Übrigens: Am Montag, 29. Juli, hat unsere Spezies bereits das konsumiert, was unser Heimatplanet in einem Jahr nachhaltig hergeben kann. Der «Erdüberlastungstag» kommt jedes Jahr früher, und der Schuldenberg gegenüber dem Planeten wächst. Deshalb lohnt es sich, bei allem, was wir konsumieren, kurz darüber nachzudenken, ob wir das wirklich brauchen... 

 

Christa Dettwiler  

Markterhebung Sonnenenergie 2018
Grafik: Swissolar

Grafiklegende: Jährliche Verkäufe von Photovoltaikanlagen in der Schweiz in Kilowatt Leistung. Gut erkennbar ist das rasche Wachstum nach 2010, ausgelöst durch die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). 2016 und 2017 wurden nur noch Kleinanlagen gefördert, während 2018 die ersten Auswirkungen der Energiestrategie 2050 sichtbar werden. Datenquelle: Markterhebung Sonnenenergie 2018.