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Eine Schule ohne Plastik

Bild: zvg
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Der Klimareport für Mecklenburg-Vorpommern zeigt deutlich, dass das deutsche Bundesland bereits im Klimawandel steckt. Die Jahresdurchschnitts-Temperatur ist um 1,3 Grad Celsius gestiegen, im Sommer herrscht vermehrt Trockenheit, im Winter gibt’s dafür mehr Niederschlag. Der zuständige Energieminister sagt denn auch: «Ein Weitermachen wie bisher kann keine Option sein.»

Das hat sich auch die Grundschullehrerin Birgit Degner-Beilke gesagt. Und ihr Einsatz für eine umweltbewusste Schule hat sich gelohnt: Die Robert-Lansemann-Grundschule in Wismar an der Ostsee wurde als deutscher «Energiesparmeister 2019» ausgezeichnet. 

 

Die Ideen und das Engagement der Lehrerin sind inspirierend. Sie hat zum Beispiel ein Anti-Müllmonster-Frühstück eingeführt – ohne Plastik, ohne Alu, dafür mit Brot und Gemüse. Die Kinder seien ganz heiss auf ihre Müllvermeidungsprojekte gewesen, sagte die Grundschullehrerin zu SPIEGEL online, und hätten auch zu Hause Druck gemacht. Flyer zur Vermeidung von unnötigen Verpackungen wurden verteilt, der Bürgermeister besucht, um ihm nahezulegen, auf Stadtfesten Mehrweggeschirr zu verwenden. Die Klasse sprach bei Supermarktketten und Firmen vor und hielt in allen Klassen Vorträge über das Anti-Müllmoster-Frühstück.

 

Das Preisgeld von 5000 Euro wird u.a. für einen Wasserfilter verwendet, damit die Kinder in der Schule keine Plastikflaschen mehr benutzen müssen. Zudem soll eigenes Gemüse angebaut und nur noch Recycling-Papier benutzt werden. 

 

Interessant ist, dass die Sensibilisierung der Eltern nur wenig bewirkte. Erst als Lehrerin Degner die Kinder ins Boot holte, ging es schnell vorwärts mit dem Umweltschutz – auch zuhause: «Beim Einkaufen fordern die Kinder, dass die eingeschweissten Tomaten nicht gekauft werden, sonst würden sie sie nicht essen.» 

 

Umweltschutz müsse im Curriculum verankert werden, ist die Grundschullehrerin überzeugt: «Politische Bildung muss in der Grundschule stattfinden, Lösungen müssen in den weiterführenden Schulen gefunden werden.»

 

Wie wahr.

 

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Christa Dettwiler